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Zeitenwende für Krankenhäuser?


Einige Kliniken werden die vom Bundesgesundheitsministerium eigengeläutete „Revolution“ oder „Zeitenwende“ wohl nicht mehr erleben. Allein in diesem Jahr haben schon mehr als 40 Krankenhäuser Insolvenz anmelden müssen. Was die große Krankenhausreform und die Zeitenwende der Bundesregierung den noch existierenden Kliniken bescheren wird, das wird Thema beim 46. Deutschen Krankenhaustag sein, der vom 13. bis 16. November 2023 wieder in Düsseldorf, aber dieses Mal im CCD Süd der Messe Düsseldorf stattfinden wird. Top-Entscheider aus der Politik, der Selbstverwaltung und des Krankenhausmanagements werden wieder exklusive Einblicke geben und diskutieren, wie die Krankenhausreform zu bewerten ist und wie die aktuellen Herausforderungen gelöst werden können.

Bei der Auftaktveranstaltung am Montag, dem 13. November, begrüßt der Kongresspräsident und der Präsident des Verbandes leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte e. V. (VLK), PD Dr. Michael Weber, die Gäste und eröffnet den wichtigsten Kongress des Jahres der Krankenhausbranche.

Im Programm steht ein Eingangsstatement von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Die in den Eckpunkten der Klinikreform geplante Einführung von Leistungsgruppen orientiert sich maßgeblich am aktuellen Krankenhausplan aus NRW. Darauf wird der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl Josef Laumann (CDU) in seinem Grußwort beim Deutschen Krankenhaustag sicherlich eingehen und Erfahrungen aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland beisteuern. Mit Spannung erwartet wird auch die anschließende Diskussion am Eröffnungstag, an der Karl Josef Laumann, Gesundheitsminister NRW, Maria Klein-Schmeink, MdB Bündnis 90/Die Grünen, Ates Gürpinar, MdB Die Linke, teilnehmen werden. Impulsgeber der Debatte werden Dr. Sabine Berninger, Vorsitzende des Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) Südost e. V. sowie Pflegedirektorin KJF-Klinik Josefinum, Dr. Josef Düllings, Präsident beim Verband der Krankenhausdirektoren Deutschland e. V. (VKD), PD Dr. Michael Weber sowie Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG), sein. Moderiert wird die Debatte von Dr. Antje Höning, Leiterin der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post.

Finanzierung im Krankenhaus

Der erste Kongresstag steht anschließend ganz im Zeichen von der Finanzierung im Krankenhaus. Laut Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) schätzen die Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Perspektive als sehr dramatisch ein. 69 % der Kliniken sehen ihre Existenz kurz- und mittelfristig gefährdet, fast kein Krankenhaus kann seine Ausgaben aus den laufenden Einnahmen decken. Große Zweifel hegen die Kliniken zudem daran, dass die Krankenhausreform in wesentlichen Feldern Verbesserung bringen würde.

Unter der Moderation des DKG-Vorstandsvorsitzenden Dr. Gerald Gaß diskutieren Dr. Frank Heimig, Geschäftsführer des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), Dr. Wulf-Dietrich Leber, Abteilungsleiter „Krankenhäuser“, GKV-Spitzenverband, Dr. Roland Laufer, Geschäftsführer Dezernat II/Krankenhausfinanzierung und Krankenhausplanung bei der DKG, sowie Prof. Dr. Boris Augurzky, Gesundheitsökonom, Universität Duisburg-Essen, über die ökonomische Lage der Kliniken.

Das Get-together findet dieses Mal im Haus der Ärzteschaft statt. Bei dem Event wird auch der VLK-Zukunftspreis 2023 verliehen.

Der zweite Kongresstag steht im Zeichen der Pflege. Der skeptische Titel: „Zeitenwende für die Krankenhäuser – eine Chance für die Pflege?!“ Begrüßt werden die Teilnehmer von Dr. Sabine Berninger. Unter der Moderation von Ulrike Döring, Vorsitzende ADS und Präsidiumsmitglied Deutscher Pflegerat, wird über das Thema „Perspektive Pflege: Wer braucht welche Krankenhausversorgung?“ diskutiert. Prof. Dr. Martina Hasseler, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, referiert über den Bedarf an Krankenhaus- und Pflegeleistung. „Pflege in den neuen Strukturvorgaben der Krankenhausplanung“ ist das Thema von Franziska Berghoff, Referentin für die Pflegerische Versorgung im Krankenhaus, Deutscher Pflegerat e. V. „Pflegegeleitete Kliniken – wie sieht das aus?“, darüber spricht Ingo Böing, Referent für Pflege im Krankenhaus DBfK - Bundesverband e. V.

Welche pflegerischen Kompetenzen das Krankenhaus der Zukunft braucht, darüber wird am Mittag gesprochen. Dr. Sabine Berninger moderiert. Christiane Matzke, Pflegedirektorin SLK-Kliniken Heilbronn GmbH, referiert über den Qualifikationsmix, bei Wolfgang Pasch, Studiengangsleiter Fliedner FH Düsseldorf, geht es um die akademisierte Pflegefachperson. Advaced Practice Nurses sind bei Sebastian Dorgerloh, Pflegedirektor Kaiserswerther Diakonie, das Thema. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, die sich um die Frage dreht: "Wie gestalten wir die Rahmenbedingungen zur Nutzung des Potenzials der Pflegeberufe?" sprechen auch Prof. Dr. Henriette Neumeyer, Stellv. Vorstandsvorsitzende DKG, Dr. Michael Weber und Sandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer NRW.

Moderne Medizin

Der Nachmittag gehört dem visionären Krankenhaus. Dr. Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin DBfK Bundesverband e. V., moderiert. Über „Vorbehaltsaufgaben in der Pflege“ referiert Prof. Erika Sirsch, Vorstandsvorsitzende Deutsches Institut für Angewandte Pflegeforschung e. V. „Wie können wir aus pflegerischer Perspektive Übergänge gestalten?“, fragt sich Arne Evers, Pflegedirektor St. Josefs-Hospital Wiesbaden gGmbH. „Krankenhaus- und Primärversorgung verbinden – wie gelingt es?", damit setzt sich Sandra Mehmecke, Geschäftsführerin DBfK Nordwest e. V., auseinander.

Am dritten Kongresstag dreht sich alles um die moderne Medizin. „Wird es auch eine Zeitenwende in der Medizin geben?“ Mit der These befasst sich das Symposium des VLK zu Intensiv-, Notfall- und Transplantationsmedizin. PD Dr. Michael A. Weber moderiert. Themen sind die Organspende (Dr. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand Deutsche Stiftung Organtransplantation DSO), End of Live Care (Prof. Dr. Uwe Janssens, Generalsekretär der DIVI, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin St.-Antonius-Hospital Eschweiler) oder die Reform der Notfallversorgung (Prof. Dr. André Gries, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notfallaufnahme, Universitätsklinikum Leipzig). Mit einem wissenschaftlichen Symposium, in Kooperation GMA, DKT und VLK, endet der Tag.

Der letzte Kongresstag, Donnerstag, 16. November 2023, bietet Gelegenheit, nochmals das Thema Zeitenwende für die Krankenhäuser unter ökonomischer Sicht aufzugreifen. Im Zentrum steht die Finanzierungsreform der Kliniken und die These, ob diese zu spät und mit der falschen Priorität stattfinde. Ass. Jur. Andreas Tyzak, LL.M., Kaufmännischer Direktor und Prokurist Klinikum Gütersloh, und Dr. Josef Düllings werden sprechen. Die Herausforderungen und Qualifikationen für die zukünftigen Führungskräfte aus Sicht der Hochschule Osnabrück thematisiert Prof. Dr. Julia Oswald, Hochschule Osnabrück. Die aktuelle Krankenhausplanung in NRW skizziert Wolfgang Mueller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vestischen Caritas-Kliniken GmbH in Datteln aus praktischer Sicht.

Ein Blick in europäische Nachbarländer eröffnen Lucy Nugent, Präsidentin der European Association of Hospital Managers (EAHM), Luxemburg sowie Nikolaus Koller, Präsident der Bundeskonferenz der Krankenhaus-Manager Österreichs. Alexander Joniks, Leitung stationäres Team Klienten Management, Pfalzklinikum, und Veronika Thielen, Leitung stationäres Team Klienten Management, Pfalzklinikum, informieren über die Psychosoziale Versorgung in der Pfalz in Anlehnung an das WHO-Pyramidenmodell.

Den Abschluss des viertägigen 46. Deutschen Krankenhaustages bildet die Veranstaltung der Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen e. V. (AKG).

Das Programm des 46. Deutschen Krankenhaustages finden Sie hier: https://www.deutscher-krankenhaustag.de/

Tanja Kotlorz