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„Persönlicher Austausch mit Top-Experten – gerade jetzt!“


Prof. Dr. Henriette Neumeyer, stellverstretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG). Foto: Jens Jeske

Fragen an Prof. Dr. Henriette Neumeyer, stellverstretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG) zum Deutschen Krankenhaustag vom 14. Bis 17. November 2022 in Düsseldorf

Inflation, Energiepreise, Fachkräftemangel: Die Situation der Kliniken ist denkbar schlecht. Sehen Sie ein Silberstreif am Horizont?

Den Krankenhäusern steht das Wasser wirklich bis zum Hals. Dazu kommt, dass wir gerade wieder Höchststände stationärer Coronafälle zu verzeichnen haben. In dieser extrem angespannten Lage fällt es schwer, optimistisch zu bleiben. Was mir aber dennoch Zuversicht gibt, ist die große Resonanz auf unsere Kampagne „Alarmstufe ROT“ mit der wir, die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Landeskrankenhausgesellschaften und die Kliniken, seit Anfang September in ganz Deutschland auf die äußerst prekäre Lage der Kliniken aufmerksam gemacht haben. Die Resonanz war unglaublich: Wir haben sehr viel Solidarität und Zuspruch erfahren. Die Wertschätzung gegenüber den Kliniken und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die wir erlebt haben, gibt uns Mut. Die Menschen verstehen, was auf dem Spiel steht, wenn Krankenhäuser schließen müssen. Mehr als 70 000 Unterzeichner haben bisher unsere Petition unterstützt. Ich bin sicher, das wird auch von den Gesundheitspolitikern wahrgenommen.

Warum lohnt es sich, gerade in diesem Jahr, den Krankenhaustag zu besuchen?

Der diesjährige Krankenhaustag bietet ein brandaktuelles, vielfältiges gut besetztes Programm. Jede einzelne Session ist mit Top-Experten besetzt. Als Teilnehmer bietet sich die Chance mit ihnen live und vor Ort zu diskutieren und sich auszutauschen. Ich freue mich sehr auf die Gespräche, auf die persönliche Interaktion, die währen der Coronapandemie nur mit großen Einschränkungen möglich war. Der Austausch von Ideen, über Sachthemen ist im persönlichen Gespräch einfach offener und kreativer. Und gerade jetzt ist der persönliche Austausch der Teilnehmer aus der Klinikbranche und aus der Politik so wichtig.

Minister Lauterbach wird bei der Eröffnung dabei sein. Was werden Sie ihm auf den Weg geben?

Wir wünschen uns vor allem eine Präzisierung dessen, worauf die Krankenhäuser sich einstellen können und müssen. Was können wir zum Ausgleich der enormen Kostensteigerungen erwarten? Hier laufen Ankündigungen des Gesundheitsministers schon mal als Hintergrundgespräche mit der Presse. Es werden recht vage 4 Mrd. € angekündigt. Hier erwarten wir eine Präzisierung, wir erwarten auf feste Zusagen auf Unterstützung der Kliniken. Hier ist auch Finanzminister Christian Lindner gefragt. Die Zeit läuft uns davon: Es droht eine Welle von Klinikschließungen, wenn nicht bald etwas passiert!Sie selbst werden das Thema „Women’s Leadership – was machen Frauen besser?“ moderieren. Führen Frauen andern, meistern sie die Krise gar besser?

Darauf freue ich mich ganz besonders. Unter anderen darf ich Sabine Brase, Pflegedirektorin im Klinikum Oldenburg und Prof. Dr. Andrea Morgner-Miehlke, die kaufmännische Leiterin des Onkologischen Zentrums des Universitätsklinikums Eppendorf, die zugleich stellvertretende Kaufmännische Direktorin des UKE ist, zu dem Thema begrüßen. Neben der großen fachlichen Expertise zeigen die Expertinnen auch, dass wir neue Narrative der Führung brauchen: Wir müssen alle Qualitäten und Perspektiven einbinden. Führung kann von Vielfalt und Diversität profitieren, jenseits von Geschlechterzuschreibungen. Auch in anderen Sessions haben wir herausragende female Leader dabei als Expertinnen zu Gast, etwa Sylvia von Thun, die Direktorin für E-Health und Interoperabilität am Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) der Stiftung Charité zum Thema Gesundheitsdaten und Digitalisierung.

Das Gespräch führte Katrin Rüter